Erntedank: Wertschätzen und Aufessen


27. Sep 2021

Herbst-2496 © Netzwerk Kulinarik/pov.at

Das traditionelle Erntedankfest findet nach erfolgter Ernte im Herbst statt. Seine Ursprünge sind tausende Jahre alt. Immerzu sind wir Menschen dankbar für die erfolgte Ernte und die Lebensmittel, die uns ernähren. Wenn man die Statistik verfolgt, ist es dennoch erstaunlich, dass so viele Nahrungsmittel unverbraucht weggeworfen werden. Jedes Jahr entsorgt ein durchschnittlicher Haushalt 90 kg noch genussfähige Lebensmittel im Wert von 300 Euro. Hier finden Sie 6 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung.

Essen im Müll vermeiden

Mehr als die Hälfte der gesamten Lebensmittelabfälle stammt aus privaten Haushalten. Eine unnötige Verschwendung, die noch dazu Familien finanziell belastet, Kommunen bei der Mülltrennung fordert, und starke Auswirkungen auf die Umwelt und die generelle Versorgung hat. Damit wir alle gut leben können, ist es wichtig mit Lebensmitteln sorgsam umzugehen. Dieses Jahr hat mit Dürre und Bränden, sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen gezeigt, dass eine Ernte keine Selbstverständlichkeit ist. Dieser Gedanke schafft Dankbarkeit für unser Essen und Motivation. Es gibt viele Gründe, warum etwas weggeschmissen wird. Es ist einfach diese Abfälle zu vermeiden – wir zeigen wie:

6 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Planen vor dem Einkaufen: Es zahlt sich aus vor dem Weg zum Markt die Mahlzeiten der nächsten Tage zu planen, und die eingelagerten Produkte in Kühlschrank und Vorratskasten zu kontrollieren. Eine Einkaufsliste hilft gezielt einzukaufen, ein voller Magen ebenso.


Weniger ist mehr: Mengenrabatte und Aktionsware verführen dazu mehr zu kaufen, als man braucht. Wenn die Hälfte der Lebensmittel später im Müll landet, geht die Rechnung nicht auf. Wer Obst und Gemüse lose kauft, vermeidet unnötige Verpackungen. 


Richtig lagern: Produkte bleiben länger frisch, wenn sie im Kühlschrank in der richtigen Temperaturzone gelagert werden. Wenn Gläser und andere Verpackungen einmal geöffnet wurden, sauber und fest wiederverschließen. Gemüse dunkel und kühl lagern und das Ablaufdatum von haltbaren Produkten im Auge behalten. 


Einfach probieren: Viele Lebensmittel sind auch nach dem Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar, vor allem, wenn sie zuvor noch nicht geöffnet wurden. In den Schritten „schauen – riechen – kosten“ lässt sich die Qualität rasch überprüfen. Es heißt ja „Mindestens haltbar“ und nicht „tödlich ab“.


Zur richtigen Zeit vom richtigen Ort: Obst und Gemüse sind das ganze Jahr über am Markt verfügbar. Was es hierzulande gerade nicht gibt, wird entweder eingeflogen oder frühzeitig geerntet, damit die Ware beim Transport ausreifen kann. Inhaltsstoffe, Geschmack und Umwelt leiden darunter. Wenn Obst und Gemüse entsprechend der Saison gekauft werden, sind die Transportwege kürzer und es verderben weniger Lebensmittel auf der Reise.


Kreative Resteküche: Am häufigsten werden Brot und Gebäck entsorgt, dabei basieren viele unserer typischen Gerichte auf deren Verwendung: Semmelknödel und Scheiterhaufen, Butterbrösel oder knusprige Croutons für Cremesuppen – es gibt viele Rezepte, um altes Gebäck geschmackvoll aufzubrauchen. 

Rezepte gegen den Verderb

In der Salzburger Schottsuppe wird Schwarzbrot verwertet: https://www.genussregionen.at/de/blog/rezepte-aus-salzburg
Vorarlberger Kässpätzle machen Käsereste zu einem würzigen Gericht: https://www.genussregionen.at/de/blog/rezepte-aus-vorarlberg
Die Innviertler Speckknödel finden Verwendung für altes Brot, Speck- und Wurstreste: https://www.genussregionen.at/de/blog/rezepte-aus-oberosterreich 
Aus übrig gebliebenem Tafelspitz macht man in der Steiermark Rindfleischsalat: https://www.genussregionen.at/de/blog/rezepte-aus-der-steiermark

Lernen von den Profis

Viele AMA GENUSS REGION Betriebe haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Spezialitäten und Speisen so zu produzieren, dass kaum Lebensmittel verschwendet werden. In Gastronomiebetrieben wird frisch gekocht und oftmals, wie beim Fleischer, from-Nose-to-Tail gearbeitet. Das heißt, dass alle Teile eines Schlachtkörpers sinnvoll verwendet werden. Klassische Gerichte wie Beuschel, Suppeneinlagen wie Milzstrudel und die große Würste-Vielfalt zeugen von einer langen Tradition.

Für die Bauernhöfe, Manufakturen und Gastronomiebetriebe stehen Qualität und Regionalität im Vordergrund. Sie denken ständig mit, um die Prozesse vor, während und nach der Produktion, weiter zu verbessern. Nach dem Motto „Abfall sind Rohstoffe am falschen Platz“ werden aus den Resten Tierfutter, Dünger oder wiederum neue Produkte gemacht. Aus den Resten der Weinproduktion wird ein Trester-Edelbrand, aus alten Semmeln wieder Bröseln, aus der beim Käsen entstandenen Molke Essig oder ein Erfrischungsgetränk entwickelt. So funktioniert Kreislaufwirtschaft.

Die AMA GENUSS REGION Betriebe sind ambitionierte Lebensmittelproduzenten und -veredeler, die viel Arbeit und Leidenschaft in ihre kulinarischen Spezialitäten stecken. Bei einem Besuch direkt vor Ort kann man sich ein Bild machen. Der direkte Kontakt sorgt für Verständnis, Transparenz und Vertrauen. 

Unser Tipp: regional und saisonal einkaufen

*verfasst von Caroline Goldsteiner

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