Die Kulinarik der Region ist ebenfalls von Gegensätzen geprägt. Deftige Klassiker wie Kasnocken oder Kaspressknödel, Pinzgauer Krapfen (gefüllte und frittierte Teigfladen) oder Pinzgauer Gröstl mit Speck und Zwiebeln lassen keinen Hunger aufkommen. Andererseits warten süße Spezialitäten wie „Melkermuas“ (eine Art Schmarren, der mit Preiselbeermarmelade serviert wird), oder Scheiterhaufen.
Pinzgauer Pofesen sind ebenfalls eine beliebte Süßspeise und lassen sich ganz einfach daheim nachkochen: Einfach altes Weißbrot in dünne Scheiben schneiden (oder alternativ Toastbrot nehmen). Jeweils eine Scheibe dick mit Marmelade bestreichen (z. B. Powidl) und eine zweite darauflegen. Die Doppeldecker in Milch, dann in verquirltes Ei tunken und in einer Pfanne mit Butter goldbraun backen.
Und dann wären da noch die Pinzgauer Rinder. Diese Rasse hat sich den anspruchsvollen, alpinen Gegebenheiten besonders gut angepasst und liefert neben Milch auch zartes, saftiges Fleisch mit einem besonderen Aroma. Am Augut in Zell am See hält Familie Pichler rund 30 Pinzgauer Rinder. Die Milchkühe werden täglich gemolken, die Jungrinder dürfen von Juni bis September auf der Alm grasen. Frischfleisch aus der eigenen Schlachterei, Wurstwaren und Speck werden im Hofladen verkauft – ebenso wie Bauernbrot, Wildspezialitäten, Milchprodukte, Marmeladen und mehr. Der Familienbetrieb hält nämlich auch noch Schweine und Hühner, hat eigene Bienenstöcke usw. Dabei setzt das Augut komplett auf nachhaltige Kreislaufwirtschaft. So wird die Molke aus der Milchverarbeitung an die Schweine verfüttert, die wiederum werden (ebenso wie die Rinder) „tail to toe“ verarbeitet. Heißt: Wie die Indianer den ganzen Büffel, wird auch hier das ganze Tier verwertet. So viel Sorgfalt schmeckt man einfach – ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall.